Durch die Schulschließungen kommt die Betreuung der Schulkinder ins Stocken: wir müssen unsere Arbeitsschwerpunkte ändern.

Bereits Anfang März ist klar, dass das Jahr 2020 nicht so verlaufen wird, wie geplant. Bedingt durch die Pandemie werden auch in Graneros die Schulen und Einrichtungen des öffentlichen Lebens geschlossen. Die Betreuung der Schulkinder nach der Schule kann nicht mehr stattfinden und wir müssen unsere Arbeitsschwerpunkte anpassen.

Wie immer sind auch in der Pandemie die Ärmsten schwer betroffen. Aus Chile kommen schlimme Nachrichten:

"Mit Beginn des chilenischen Winters gibt es auch immer weniger Arbeit in der Landwirtschaft. Die Pandemie und die verhängten Quarantäne-Maßnahmen führen zu einer drastisch verschärften Situation. Die Menschen sitzen in ihren Behausungen unter oftmals katastrophalen hygienischen Bedingungen, dürfen nicht raus und können nicht arbeiten. Die Kinder sind ebenfalls daheim und sehr schnell geht es für die Kinder und ihre Familien um existentielle Fragen, ums pure Überleben."

Wir entscheiden schnell, dass der Schwerpunkt unser Arbeit nun auf der Unterstützung der Familien mit Lebensmitteln liegen muss. Die tías vor Ort kaufen Lebensmittel. Im Centro werden dann Lebensmitteltüten gepackt, die sie dann an die Familien verteilen - Übergabe am Gartenzaun. Alle haben sehr große Angst, sich anzustecken.